Freiheit oder Fremdbestimmung - Wie privat ist Essen?

Freiheit oder Fremdbestimmung - Wie privat ist Essen?
Ort: 
forum ernährung heute, Schwarzenbergplatz 6, 1037 Wien
Kosten: 
s.h. Einladung
Anmeldung: 
s.h. Einladung

geht es ums essen, reklamiert der einzelne für sich, dass es ‚geschmackssache’ ist und dass das
individuelle Verhalten niemanden etwas angeht. Der persönliche ernährungs- und lebensstil
wird traditionell als teil des Privaten gesehen, aber zum Politikum, wenn er in Übergewicht oder
adipositas resultiert. Doch der Fokus auf das Körpergewicht ist wissenschaftlich weit nicht so
selbstverständlich, wie er scheint. es ist ein trugschluss, schlankheit als alleinigen ausdruck
gesunder lebensweise zu erklären. in einer Zeit, in der Moral, tradition und religion aber keine
allgemeinen gültigen argumente mehr gegen abweichendes Verhalten bereit halten (können),
hat der wert gesundheit gesellschaftlich beachtliche aufwertung erfahren. Dabei reagiert eine
gesellschaft, die sich ihrer individuellen Freiheitsrechte und ihrer demokratischen errungenschaften
rühmt, zunehmend intolerant auf andersartige Verhaltensweisen und Körperformen –
ohne darin einen widerspruch zu erkennen.
inwieweit ist das Körpergewicht als Politikum begründet und sind eingriffe in die individuelle
ernährungsweise legitim?
Das symposium beleuchtet den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs zum persönlichen ernährungsverhalten.
es wird ein Bogen gespannt von der gesundheitsgesellschaft und der gesundheitsfördernden
gesamtpolitik über die Klärung der Begriffe Privatheit, autonomie und eigenverantwortung,
hin zu politischen instrumenten der Verhaltenssteuerung sowie deren Potenzial,
die Privatheit des individuums zu respektieren.

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