Mentory Clubabend mit Direktorin Mag. Sandra Kolleth

Mentory Clubabend mit Direktorin Mag. Sandra Kolleth
Ort: 
BIZ ZWEI, Vorgartenstraße 206c, 1020 Wien
Anmeldung: 
office@mentory.at

Das einzig Vorhersehbare ist das Unvorhersehbare Sandra Kolleth, stellvertretende General Managerin von Xerox Austria, im Business-Talk mit Mentory-Präsidentin Maria Rauch-Kallat Wien, 19. Juni 2012 - Eines der renommiertesten Unternehmen in der Informationstechnik-Branche feiert nächstes Jahr in Österreich bereits seinen 50. Geburtstag: Xerox Austria. Rund ein Drittel dieser Zeit bin ich selbst schon mit an Bord, sagt Sandra Kolleth, stellver-tretende General Managerin bei Xerox Austria.

Beim entspannten Business-Talk auf dem Wiener Xerox-Gelände im BIZ ZWEI stand Kolleth am 19. Juni 2012 der Präsidentin des Club Mentory, Maria Rauch-Kallat, und dem zahlreich versammelten Publikum Rede und Antwort. Neben Themen wie Erfolg und Herausforderungen von Xerox Austria ließ Kolleth auch an ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen als Top-Karrierefrau teilhaben. Xerox im Wandel Sandra Kolleth erzählt nicht ohne Stolz über die großen Veränderungen, die ihr Unternehmen in den letzten Jahren erfolgreich gemeistert hat. Längst hat sich Xerox, das jahrzehntelang als Synonym für Kopiermaschinen gestanden hat, dem Wandel der Zeit entsprechend erfolgreich weiterentwickelt und hat jeden Grund, weiter optimistisch in die Zukunft zu blicken.

Ein entscheidender Wendepunkt des Unternehmens war eine durch Xerox getätigte Akquise vor zwei Jahren: Der Mitarbeiter-Stab verdoppelte sich mit einem Schlag auf weltweit ca. 140.000 Mitarbeiter, die Produktpalette wurde durch die Ergänzung des bislang zentralen Technologie- und Dokumentenmanagementbereichs um ein breites Geschäftsprozessoutsourcing-Angebot stark erweitert. Aus dem einstigen Drucker-Unternehmen wurde der weltweite Marktführer für Geschäftsprozess- und Dokumenten-management mit Dienstleistungen für Administrationsprozesse im Bereich Finanz und HR wie bspw. Learning Services oder Mahnwesen, den Betrieb von Kundendienstzentren oder IT-Dienstleistungen. Ein großer Teil unserer insgesamt knapp 300 Mitarbeiter in Österreich erbringt heute die Dienstleistungen direkt vor Ort beim Kunden, so Kolleth. Das Kerngeschäft in Österreich ist unter anderem die Erbringung von Dienstleistungen im Druckmanagement (sogenannte Managed Print Services), ebenso wie Technologie- und Softwarelösungen (bspw. für die Grafische Industrie). Xerox unterstützt dabei seine Kunden, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Auch äußerlich hat Xerox dem Wandel ein Zeichen gesetzt in Form des neuen Xerox- Betriebsgebäudes nahe der Wiener Messe, in das das Unternehmen vom ursprünglichen Standort im Millennium-Tower übersiedelt ist. Als sogenanntes Blue Building zertifiziert, sorgt die Bauweise durch spezielle, benutzerfreundliche Raumgestaltung für zusätzliche Wohlfühleffekte bei Mitarbeitern und Kunden sowie für die Erfüllung höchster Umwelt-standards. Das vielfältige Team von Xerox findet hier ein optimales Arbeitsumfeld und es gibt viel Raum, um mit Kunden und Interessenten zu kommunizieren und sie von den Xerox- Lösungen zu überzeugen. Neue Kunden, neue Konkurrenten Der eingeschlagene Weg gibt Xerox recht: Nach einem intensiven Ausschreibungsprozess hat sich die OEBB heuer für die Umsetzung der konzern-weiten Druck-Strategie für Xerox als Managed Print Service Partner entschieden. Auf diesen neuen Auftrag sind wir besonders stolz, freut sich Sandra Kolleth. Nicht nur sind neue Kunden hinzugekommen, sondern auch die Konkurrenten haben sich verändert: Freilich gebe es im Technologiebereich noch einigermaßen klar zu definierende Mitbe-werber, das Dienstleistungssegment sei hingegen mittlerweile ein viel zu heterogenes Feld für eindeutige Abgrenzungen, bringt Kolleth die Erfahrungen der letzten Jahre auf den Punkt.

So sagt Kolleth mit einem Lächeln: Das macht unseren Job nur noch spannender. Bei aller Zielgerichtetheit und Planung sind Flexibilität und Offenheit für Veränderungen sehr wichtig für Kolleth, denn: Das einzig wirklich Vorhersehbare ist das Unvorhersehbare. Persönlicher Werdegang Nicht nur die Herausforderungen und Erfolge ihres Unternehmens Xerox, sondern auch die persönliche Erfahrungen der 42-jährigen erfolgreichen Geschäftsfrau Kolleth interessierte das Publikum, das sich größtenteils aus Karrierefrauen aus den verschiedensten Branchen zusammensetzte. Mein Vater sagte, ich könne werden, was ich wolle, aber vorher solle ich eine kaufmännische Grundausbildung machen, erinnert sich Kolleth an ihre ersten Schritte ins Berufsleben zurück. Nach HAK und Wirtschaftsstudium mit Spezialisierung auf Personalwirtschaft und Warenhandel war ihr ursprünglicher Berufswunsch - Kindergärtnerin - längst vergessen. Mit der Entscheidung, ihre Diplomarbeit über Qualitätsmanagement zu schreiben, sollte eine neue Weiche in ihrem Leben gestellt werden: Im Zusammenhang mit dem Thema bin ich immer wieder auf Xerox gestoßen.

Kaum war die Arbeit fertig und das Studium beendet, schickte Kolleth daher eine Blindbewerbung an Xerox. Erfolgreich, wie sich herausstellen sollte: Sie kam und blieb bis heute. Zunächst tätig im Kundenzufriedenheits- und Beschwerdemanagement (Eine gute Schule, da lernt man das Unternehmen wirklich kennen), wechselte sie nach einem Jahr in den Vertrieb, dessen Leitung sie 2004 im Alter von nur 34 Jahren übernahm. Vertrieb: Viel besser als sein Ruf Unsicher sei sie damals nach ihren ersten zwei Jahren bei Xerox in den Vertrieb gewechselt, gibt Kolleth offen zu, und hielt sich ein Rückkehrrecht in ihre alte Abteilung offen. Dazu ist es aber nie gekommen, denn sie liebt den Vertrieb: Ich sage es heute aus tiefstem Herzen: Ich bin Verkäuferin. Erst in der Praxis wurden Kolleth die vielen Vorteile der Tätigkeit im Vertrieb bald bewusst: Ergebnisse der eigenen Arbeit werden sofort sichtbar, direktes Feedback durch den Kunden (im Idealfall durch seine Unterschrift unter das Angebot) sowie eine abwechslungsreiche Tätigkeit sind garantiert.

Oft werden Gesamtlösungen verkauft, die durchaus schon mal in den Millionen-Euro-Bereich gehen können. Der Tag mit einem Kundentermin ist der beste Tag, resümiert Kolleth. Dem Vertrieb haftet gerade bei Universitätsabsolventen ein negatives Image an, alle wollen ins Marketing, nur wenige in den Vertrieb, stellt sie fest. Dabei gäbe es gerade im Bereich Vertrieb offene Stellen, unglaublich viele Chancen zur Weiterentwicklung (Zuerst verkaufen, dann managen) und daneben auch noch ausgesprochen gute Verdienstmöglichkeiten. Frauen-Karrieren Ihre eigenen Erfahrungen als Frau im männerdominierten Business fasst Kolleth folgendermaßen zusammen: Geschlechterunterschiede sind heute kein Thema mehr bei uns. Egal, ob Mann oder Frau, bei Xerox wird die Entscheidung nach Qualifikation und Einstellung getroffen, sagt Kolleth. Natürlich, damals, vor über 15 Jahren, als ich anfing, war das in Österreich auch noch anders. Herausforderungen habe sie eher zwischen den Kollegen erlebt (im Sinne von: eine Frau muss sich immer doppelt beweisen), wo sie sich den Respekt in der männerdominierten Vertriebs-Welt durchaus erkämpfen musste. Überraschenderweise, so Kolleth, sei sie von Seiten der Kunden niemals mit Respekt-problemen konfrontiert worden: Kompetenz und Ehrlichkeit standen stets im Zentrum, fasst Kolleth ihre Erfahrungen zusammen.

Fakten sprechen für sich: Bei Xerox Österreich liegt der Frauenanteil der Mitarbeiter bei 40%. Außerdem gibt es bei Xerox eine weitere Besonderheit, die Kolleth stolz hervorhebt: Der Chefsessel wurde 2009 von einer Frau an eine andere Frau übergeben. Das kommt weltweit nicht so häufig vor. Derzeitiger CEO der Xerox-Corporation ist Ursula Burns, die 2009 auf Anne Mulcahy folgte. Bei Xerox ist Diversity Management kein Schlagwort, sondern gelebte Mentalität, wie Kolleth bestätigt: Diversität sehen wir dabei möglichst breit, von Geschlecht über Alter und Ausbildung bis hin zum individuellen Lebensumfeld. Die breite Abbildung der Vielfalt im Markt und im Unternehmen ist uns wichtig und stellt auch ökonomisch eine wesentliche Komponente dar. Um individuelle Talente und Stärken der Mitarbeiter, die sich auch im Zusammenhang mit den eigenen Lebensumständen entwickeln, zu fördern, hat Xerox ein eigenes internes Talente-Pool-Programm aufgestellt. Das stellt sicher einen USP unseres Unternehmens dar, sagt Kolleth.

Karrieretipps: Sich sagen trauen, wenn man mal etwas nicht weiß (mit der Zusicherung, offene Fragen umgehend zu klären bzw. nachzufragen). Nicht dem puren Karrierekalkül folgen, sondern sich gerade auf das konzentrieren, was man gern tut, weil dort die größten Erfolge möglich sind. Sich aber auch bewusst immer wieder aus der eigenen Komfortzone herausbewegen und sich auf unbekanntes Terrain einlassen, weil man hier viel dazulernen kann. Und eine gute Balance zwischen Beruf und Privatleben finden, dabei Genuss zum Hobby machen und in der Freizeit das Handy einfach mal abgeschaltet lassen. – So einfach, aber doch so grundlegend sind die wichtigsten Karrieretipps, die Sandra Kolleth verrät und nach deren Prinzipien sie immer erfolgreich gelebt und gearbeitet hat.

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